St. Antonius Schützenbruderschaft
Hamb 1924 e.V.

Die Geschichte des heiligen Antonius.

Der heilige Antonius ist seit dem frühen Mittelalter geradezu der Volksheilige am Niederrhein und in anderen bäuerlichen Gegenden. Er findet sich mit seinen Attributen (u. a. Buch, Stab und Schwein) mehrfach in der Kirche.

Antonius wurde um 250 in Ägypten als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Schon als Kind lernte er die Einsiedler vor den Höhlen der Felswände kennen, die durch die Verfolgung unter Kaiser Dezius hierher vertrieben worden waren. Als seine Eltern starben, verkaufte er sein Erbe und ging zu den Einsiedlern. An unterschiedlichen Orten lebte er als Einsiedler und scharte Schüler um sich. Daher gilt er als Vater der Mönche. Er starb 356. Das Fest des heiligen Antonius ist am 17. Januar.

Wegen der Weisheit, die sich mit seinem Wirken offenbarte, wird er häufig mit einem Buch dargestellt, so im Altarbild der St. Antonius Kirche in Hamb.

Desweiteren sieht man den heiligen Antonius meistens mit einem Stab, der in das Taukreuz ausmündet, d. h. in ein Kreuz, das die Form des griechischen Buchstabens Tau (Τ) hat. Er symbolisiert wohl den Krückstock, den der Heilige auf seinen Wanderungen benutzte. Ein solches Kreuz trugen auch die Angehörigen des nach ihm benannten Antoniterordens auf der Brust.

Das fast immer mit der Person des St. Antonius in Verbindung gebrachte Schwein hängt mit dem Privileg des Antoniterordens zusammen, Schweine, die sie für wohltätige Zwecke hielten, frei weiden zu lassen. Manchmal wurde und wird auch bei Kirchen ein Schwein für solche Zwecke gehalten, und es ist verständlich, daß sich in den Augen des Landvolkes allmählich die Gestalt des Vorbildes der Antoniter mit einem Schwein als Attribut verband. Desweiteren gilt als Erklärung, daß das abgebildete Schwein Unreinheit und Sinnlichkeit als Ersatz für Teufel und Phantasie-Ungeheuer, die ihn versuchten, darstellt.

Nach: „Die Kirche von Hamb und ihre Kunstschätze“ von Adolf Kaul

Die St. Antonius Kirche und ihre Kunstschätze.

Die St. Antonius Kirche Hamb ist eng verknüpft mit den Freiherren von Pallan(d)t, die von 1500 bis 1700 Hamb regierten. Sie haben diese Kirche errichtet. Der alte Turmhahn trägt die Jahreszahl 1607. Im Ursprung hatte die Kirche St. Georg als (Haupt-) Patron (1497), daneben noch Michael und Antonius als Mitpatrone, wovon sich der letztere schließlich behauptete.

Wertvolle Altertümer sind innerhalb der Kirche zu sehen. Da ist zuerst der seitlich angebrachte Steinaltar. Er wurde 1610 von Johann von Pallandt und seiner Frau Elisabeth von Raesfeld gestiftet. Man nimmt an, daß das darauf abgebildete Gebäude dem Rittergut von Pallandt ähnelt. Außerdem stifteten die von Pallandts auch das im gleichen Stil gehaltene Sakramentshäuschen.

Noch älter ist die Monstranz, die aus dem Jahr 1506 stammt. Das Triptichon an der anderen Seite ist ebenfalls ein wertvolles Schmuckstück. Der Maler ist jedoch unbekannt. Man glaubt, daß es um 1520 in den Niederlanden entstanden ist. Ein Hamber Bürger (Andreas Meyvers), der auf dem Heekermannshof wohnte, soll es aus Antwerpen mitgebracht und der Kirche geschenkt habe.

Der eigentliche Hochaltar wurde im Jahr 1911 gestiftet von einer Familie Holl, die auf dem Husmannshof in Citterhuck wohnte. Der Zelebrationsaltar und das Ambo wurden aus den alten Kommunionbänken und der Kanzel hergestellt. Die beiden Reliefs stammen auch noch daher.

Vier große Figuren zieren den Raum:

  1. Die Muttergottes mit dem Jesuskind
  2. St. Josef mit dem Jesuskind
  3. St. Antonius, der Schutzpatron dieser Kirche (auch „Färkes-Tön“ genannt)
  4. St. Rochus (das „Schweremänneken“ genannt)

Die Erweiterung der Kirche erfolgte im Jahr 1957, gleichzeitig eine vollständige Renovierung und der Einbau einer Orgel, die im Jahr 1976 dann noch erweitert wurde.

Die St. Antonius Kirche war eine Rektoratskirche, die zur Pfarre Kapellen gehörte. Erst 1956 wurde Hamb eine selbständige Pfarrei.

Seit 1985 ist Hamb wieder ein Rektorat, das von der Sonsbecker Pfarre verwaltet wird.

Quelle: „Die Kirche von Hamb und ihre Kunstschätze“ von Adolf Kaul, „Notizen zur Geschichte von Capellen und Aengenesch“ von Wilhelm Wüsten